Verkehrsaufkommen minimieren und notwendigen Verkehr langfristig lenken
Mobilität ist ein zentraler Punkt unserer modernen Gesellschaft. Diese führt aber auch zu zahlreichen Problemen. Neben ökologischen Gefahren hat der Verkehr auch wesentlichen Einfluss auf die Wohnqualität in Siedlungen. Bei jeder zusätzlichen Bebauung und Nutzungsänderung muss auch die Gesamtverkehrslösung mitgedacht werden.
Dieses Gesamtkonzept mit definierten langfristigen Zielen muss schnellstens entwickelt
werden, um dann für die erforderlichen Rahmenbedingungen (verfügbarer Grund, Finanzierung) der nötigen Umsetzung zu sorgen.
Angesichts der schon fortgeschrittenen Entwicklung, gibt es nicht mehr überall einfache und optimale Verkehrslösungen. Aber dennoch gilt, je früher desto besser!
Möglichkeiten der Verkehrslösung südlich der B139 hätten nicht auf spätere Projekte hinausgeschoben werden sollen, sondern im Zuge der aktuell schon laufenden Bebauung gesamtheitlich definiert und eine erste Etappe umgesetzt werden müssen. Eine Chance, die hier erforderlichen Ressourcen zu sichern, hätte der Bebauungsplan „Kematen Ost“ geboten, welcher im Juni 2019 beschlossen wurde. Aus meiner Sicht sind daher für alle Siedlungsgebiete und potenzielle Baulanderweiterungsflächen folgende Schritte erforderlich:
Suche nach neuen Lösungen zur grundsätzlichen Reduktion des erforderlichen Verkehrs
Planung und Definition des maximal vertretbaren Verkehrsaufkommens auf Bestandswegen zur Dimensionierung der erforderlichen Verkehrswegeerweiterung.
Planung erforderliche Verkehrswegergänzung vor Genehmigung Wohnerweiterung
Kommunikation mit der Bevölkerung vor Beschluss um Sorgen entgegenzuwirken
Nach Abwieden der Vor- & Nachteile sowei Möglichkeiten als verbindlich beschließen
Sicherung der nun definierten und zur Umsetzung erforderlichen Ressourcen
Kontinuierliche Umsetzung der Maßnahmen nach Gelegenheiten
Auch der überregionale Verkehrsfluss muss beobachtet und gelenkt werden, um späteren Problemen vorausschauend vorzubeugen. Dies betrifft hauptsächlich die Gerersdorfer Landesstraße, welche auf Grund ihrer Lage Gefahr läuft, eine deutlich stärker frequentierte Straße zu werden. Selbstkritisch sollen wir auch anerkennen, dass auch wir in Kematen selbst an der Steigerung des Verkehrsaufkommens einen Anteil beitragen. Daher gilt es unsererseits durch entsprechende Flächenwidmungs- und Raumplanung langfristige Lösungen zu definieren. Weiters gilt es, eine starke Verhandlungsposition sicherzustellen durch: - Kauf anliegenden Grundes, - lokale Einigung auf gemeinsames Gesamtziel (vertretbaren Kompromiss), - Rückstellung finanzieller Ressourcen, - Vorbereitung alternativer Vorschläge, …. Es gilt auf transparente Art, Interessen unter allen Beteiligten abzuwiegen und Bedenken zu hören. Eine rasche verbindliche Einigung auf einer noch annehmbaren Ausbau ist besser als ein zahnloser Protest mit späterem ohnmächtigem Dulden der dann am Bestand drohenden Erweiterungen des Landes. Ich denke aber, dass wir aktuell eine bessere Verhandlungsposition haben, als nach dem nächsten Ausbauabschnitt. Wir müssen daher umgehend die Zeit nutzen um unsere Wünsche (reduzierter Querschnitt, verkehrsberuhigende Maßnahmen, örtliche Gehwege/Radwege) möglichst umfangreich berücksichtigen zu können!
Zu beachten ist, dass die überregionalen Straßen nicht im Eigentum der Gemeinde sind und daher die spätere Gestaltung ohne Maßnahmen später nicht mehr in Kematen entschieden werden kann. Konkret könnte eine großzügige Bankettbreite, später asphaltiert werden und so nachträglich die Straße verbreitert werden. Daher sollte beispielsweise die Gemeinde (gerne auch Mitglieder der Initiative) Grundeigentümer der „Verkehrsnebenflächen“ sein um später noch mitreden zu können. Die Flächen werden vertraglich für den laut Kompromiss abgestimmten Zweck (Sicherheitsraum, Oberflächenwasserabführung) zur Verfügung gestellt (verpachtet) aber eine nachträgliche Verbreiterung ohne Zustimmung wäre damit ausgeschlossen.
Unabhängig von all diesen Themen gilt es intelligente Lösungen (Fahrgemeinschaften, Car-Sharing, Anbindung an öffentliche Verkehr) und strukturelle Rahmenbedingungen (Arbeitsplätze im Ort, Betreuungsangebote, lokale Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs) zu finden, um das Verkehrsaufkommen generell zu reduzieren.
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